Ich bin nicht gut genug…und das ist ok

Ein weißes Blatt Papier liegt vor mir. Ich zögere, bevor ich die erste Zeile notiere.

Was ich fühle? Es ist Druck und die Sorge, belanglos zu sein. Der Text soll dich ansprechen, er soll dich weiterbringen. Du sollst schmunzeln und gleichzeitig neue Sichtweisen gewinnen.

Die ersten Sätze müssen sitzen, nur dann wirst du weiterlesen. Du bist knallhart in deiner Entscheidung – und das weiß ich.

Was jetzt?
Was kann ich tun, um gut genug sein?
Wie kann es mir gelingen, einen perfekten Text über den Umgang mit Perfektionismus zu schreiben?

Ich bin mir sicher, dass du diese Situation kennst: Jedes neue Projekt, jede neue Aufgabe in deinem Leben beginnt meistens mit diesen Gefühlen: Du willst es „perfekt“ machen und du hast Angst, zu scheitern. Üblicherweise würdest du jetzt Ratschläge lesen, wie: Sei nachsichtig mit dir und gib einfach nur dein Bestes. Schraube deinen Perfektionismus hinunter und mache einfach nur den ersten Schritt. Das Allerwichtigste ist, dass du anfängst.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Alle diese Ratschläge stimmen. Aber davor ist es wichtig, dass du folgende Wahrheit in dir zulässt:

DU BIST NICHT GUT GENUG UND DU WIRST AUCH NIEMALS GUT GENUG SEIN. PUNKT.

Schau dir die menschliche Entwicklung an. Wenn unsere Vorfahren gesagt hätten: „So ist es gut genug!“, dann würden wir heute vielleicht immer noch mit der Kutsche herumreisen und unser Essen am offenen Feuer zubereiten. Könnte es sein, dass gerade dieses „Ich bin nicht gut genug“ dafür sorgt, dass du dich stetig weiterentwickelst? Willst du wirklich ab jetzt auf der Stelle treten und so bleiben wie du bist? (Denn das ist der Kern von „Ich bin gut genug“).

Oftmals ergibt sich das Gefühl von Mangelhaftigkeit erst durch den Vergleich mit anderen: Ich habe viel weniger Follower auf instagram, ich habe viel weniger Erfahrungen als die anderen usw.

Was wäre, wenn es auf „Wie kann ich gut genug sein?“ niemals eine passende Antwort geben wird?

Was wäre, wenn du einen neuen Antrieb für dich findest?

Möchtest du andere Menschen in ihrer Entwicklung unterstützen?
Möchtest du dein kreatives Potential ausleben?
Macht es dir einfach selbst Freude, deine Projekte umzusetzen?

Ich frage mich seit einigen Tagen jeden Abend „Habe ich heute genug gegeben?“

Ich vergleiche mich damit nur mit mir selbst und ich betrachte jeden einzelnen Tag. Schritt für Schritt. Und ja, ich gebe dann einfach nur mein Bestes. Und ja, ich fange dann mit den ersten Schritten an, auch wenn sie nicht perfekt sind. Aber ich bin im Frieden damit. Denn das Wichtigste ist, dass ich überhaupt beginne.

Das Blatt Papier ist jetzt voll beschrieben. Der unperfekte Text ist fertig. Es hat mir richtig Spaß gemacht, diese Zeilen für dich zu notieren. Danke, dass du bis hierher gelesen hast. Deine Tina.