01 Mai Die Sache mit dem Zwang
Ich habe mal in meinen alten Studienunterlagen (Psychologie) nachgelesen.
“Waschzwang”: Die Betroffenen haben Angst, dass bei jeder Berührung eines anderen Menschen oder eines Objekts Bakterien, Keime oder Schmutz übertragen werden.
Die Folge: Ein vermehrtes Reinigen von Händen, Gesicht und Körper. Häufig werden hierfür zusätzlich besonders aggressive Hilfsmittel verwendet, um sicherzustellen, dass auch wirklich alle Bakterien oder Keime entfernt werden. Die Betroffenen vermeiden es, Türklinken zu berühren. Ebenso meiden die Betroffenen bei sich selbst Berührungen an Mund, Augen oder Nase. Auch dem Körperkontakt mit anderen Menschen weichen die Betroffenen möglichst aus. Beim Einkaufen im Supermarkt werden z.B. Einweghandschuhe getragen, um sich vor Bakterien und Schmutz zu schützen. Die Betroffenen benutzen Desinfektionsspray und Desinfektionstücher, um sich zu schützen. Zum Vergleich hier die allgemeinen Hygienevorschriften seit Corona:
1: Vermeiden Sie Berührungen (z. B. Händeschütteln oder Umarmungen) – wenn Sie andere Menschen begrüßen oder verabschieden.
2: Halten Sie die Hände vom Gesicht fern – vermeiden Sie es, mit den Händen Mund, Augen oder Nase zu berühren.
3: Waschen Sie regelmäßig und ausreichend lange (mindestens 20 Sekunden) Ihre Hände mit Wasser und Seife.
4: Niesen oder husten Sie in die Armbeuge.
5: Halten Sie ausreichend Abstand zu Menschen.
Weitere Beobachtungen:
》Die Menschen tragen beim Einkaufen Einwegplastikhandschuhe und Atemschutz.
》Desinfektionsspray und Desinfektionstücher sind seit Tagen ausverkauft.
Fazit:
1: Es ist alles eine Sache der äußeren Bewertung und der Umstände. Vor einem halben Jahr hätten wir mit dem aktuellen Verhalten ALLE einen Waschzwang.
2: Ich bin gespannt, wie viel davon (nach Corona) bleibt: Werden wir den „Waschzwang“ beibehalten oder werden die Hygienestandards wieder sinken?
WICHTIG: Ich möchte damit die aktuellen Vorschrifen NICHT ins Lächerliche ziehen, sondern einfach nur den Vergleich in den Raum stellen….Die Bewertung einer Situation macht den Unterschied. Dies wird an diesem Beispiel eindrucksvoll deutlich.